Fifty Shades of Grey: Immer noch Tabu-Thema oder längst gesellschaftsfähig?

Durch den erfolgreichen und als leicht anrüchig geltenden Kinofilm „Fifty Shades of Grey“ sind diese Thematiken eher salonfähig geworden. Man spricht darüber, tauscht sich aus und es gehört zum guten Ton, diesen Streifen gesehen zu haben, sonst bekommt man allerorts eine klaffende Bildungslücke attestiert.

Sadismus, Masochismus & Devotion auf den Punkt gebracht!

Der Kernpunkt des Filmes trifft vermutlich voll und ganz auf das Thema: „Der allzeit bereite Körper!“
Eine Sado-Maso-Beziehung ist immer ein Zusammenspiel zwischen einem Masochisten, der seine sexuelle Befriedigung und Lust in dem Maße erlebt, das man ihn demütigt oder ihm Schmerzen zufügt und einem Sadisten, der anderen Menschen gerne Schmerzen bereitet oder sie demütigt. Ein Sadist kann sich zudem am Leid anderer erfreuen und seine Neigungen durch gewisse Handlungen zum Ausdruck bringen. Auch eine devote Person, die sich rückhaltlos, mit absoluter innerer Beteiligung und körperlichem Einsatz einem anderen hingibt passt hervorragend zum sexuellen Spieltrieb eines Sadisten. Devotion bedeutet nichts anderes, als leidenschaftliche Hingabe oder auch eine empfangende, sich öffnende Hingebung.

Fifty Shades of Grey: Die Sado-Maso-Szene filmisch dargestellt

So ziemlich jede Frau dürfte von der Vorstellung im wahrsten Sinne des Wortes „gefesselt“ sein, sich einmal völlig wehrlos und ausgeliefert einem Mann hinzugeben. Die Frage ist nur, wie weit das Ganze geht und von der Frau gewünscht wird. Ist es einfach nur antörnend, wenn er sich ihrer Hilflosigkeit bedient um sich sexuell an ihr zu vergehen und sich mit ihr zu verlustieren? Oder geht er weiter und beginnt ihr dabei auch Schmerzen zuzufügen? Da hört es bei vielen Frauen nämlich ganz schnell auf. Verbale Erniedrigungen hingegen werden oftmals als sexuell stimulierend empfunden, mit diesem schmutzigen Gassenhauer steigt nicht nur die Spannung, sondern auch die Erregung.

Einen sehr interessanten Eindruck davon, wie die Gesellschaft sich zum Thema „Sado-Maso“ stellt, erhält man im Softporno „Fifty Shades of Grey“ vermittelt. Es wird einem mehr und mehr bewusst, wie wenig eigentlich wirklich über solche SM-Praktiken bekannt ist und was es da überhaupt alles zu sehen und zu erleben gibt. Man könnte solche Filme auch als „Sextopia“ bezeichnen, eine Sexszene gleicht der anderen und handelt von laufend orgasmusfähigen Frauen mit traumhaft schönen Körpern, die immer bereit, willig und genussfähig zur Verfügung stehen und stets potenten Männern, die sie hart und wild in allen Stellungen, mit sämtlichen Praktiken und Hilfsmitteln beglücken wollen.

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Die Titelheldin wird hier als masochistisch dargestellt und es wird vermittelt, dass viele Frauen sich nach dieser Art von hingebungsvollen, hilflosen und mit leichtem Schmerz durchtränkten Liebesakten sehnen. Man sieht die Darstellerin an die Decke gekettet oder an den Händen gefesselt stehen, sie wird mit einer Reitgerte auf den nackten Po geschlagen., Der sadistische Titelheld umkreist ihre Brüste damit und arbeitet sich anschließend leckend und liebkosend bis zu ihrem Intimbereich vor. Er packt dominant ihren Pferdeschwanz, reißt daran ihren Kopf zurück und dringt hart stoßend von hinten in sie ein. Trotz einiger hocherotischer Szenen, erinnert das Ganze eher an spät praktizierte Doktorspiele, es werden brav Kondome verwendet und ein eher sauberer, nicht allzu harter Sado-Maso-Reiz wird dem Zuschauer transportiert. Hier ist keine frauenverachtende Gewaltpornographie zu sehen, die sich mit SM-Praktiken paart, sondern eher eine Verquickung der schüchternen, zurückhaltenden und devoten Wesensart der Hauptdarstellerin mit der sadistischen Ader des Hauptdarstellers, die ihm angetörnt durch ihre angstvolle Hingabe höchste sexuelle Lust bereitet.

Fazit
Kann Angst vor Schmerz die Lust steigern? Nicht bei unmittelbarer Gefahr und starken Schmerzen, da ergibt eine sexuelle Handlung eher keinen Sinn und wird von den meisten Menschen abgelehnt. Aber bei einer niedrig dosierten Schmerzzufügung in einer unbekannten Situation verquickt mit der erotischen Ausstrahlung und Fremdartigkeit einer Person, das kann schon zu höchster, sexueller Erregung führen! Und das selbst bei Menschen, die bislang mit SM-Praktiken nichts zu tun hatten.
Fifty Shades of Grey – dieser Film zeigt eine neue Spiel- und Gangart der Luststeigerung in deutschen Schlafzimmern und ist damit absolut gesellschaftsfähig geworden!